Bibliothek

  

Für Unterricht braucht man eben auch Material und vor allem Schulbücher. Eine richtige Schulbibliothek war daher der allgemeine Wunsch im Dorf. Sie sollte neben den üblichen Schulbüchern auch viele Storybooks, Lexika, Atlanten, Sachbücher, Kunstbände sowie Bilderbücher und Lernspiele für die Vorschule etc. enthalten. 

Auch wir sahen die große Chance, mit einer gut bestückten Bücherei über den Unterricht hinaus Anregung zu geben und Kindern als auch Erwachsenen und weitere Bildungsmöglich- keiten zu eröffnen und nahmen die Sache in Angriff. Ein großer Raum in der ersten Etage des Schulhauses wurde auf dem Boden zur besseren Reinigung gefliest, rundherum mit Regalen versehen und mit Tischen und Stühlen möbliert.

Die Deutsche Botschaft in Accra erfuhr im Dezember 2002 von der MangoBaumSchule, zeigte sich von dem Projekt sehr überzeugt und zu einer Unterstützung bereit.. Daher bewilligte sie im Jahr 2003 eine finanzielle Förderung . Davon konnte die geplante Bibliothek umfangreich ausgestattet werden. 

Endlich konnten die langersehnten Bücher und Spiele herbeigebracht und einsortiert werden. Hunderte von Büchern waren in Accra gekauft und mit einem Transporter zum Dorf gebracht worden. Bei der Gele- genheit wurden sehr viele Schul- und Sportmaterialien mitgeführt, die nach und nach von Deutschland nach Ghana gebracht worden waren, aber zum größeren Teil wegen mangelnder verschließbarer Lager- möglichkeiten im Schulgebäude zunächst noch in Teshie/Accra gelagert waren. 

Nun rollte die ersehnte Ladung im Sprinter an. Da es aber bislang im Dorf keine befahrbaren Wege gibt, muss man den letzten km alles über die heißen Sandwege tragen. Kein Problem, wenn man es - wie in Afrika üblich - auf viele Köpfe verteilt. Und helfen wollten am liebsten alle, die Angelegenheit war einfach viel zu spannend, um nach Hause zu gehen und nicht dabei zu sein.

Alle konnten es kaum abwarten, endlich in einer richtigen Bibliothek zu sitzen und in den neuen Bücher zu blättern. Neugierig auf die Bücher waren aber nicht nur Kinder und Lehrkräfte, auch Eltern sowie die Handwerker zeigten ein riesiges Interesse an den Büchern und vertieften sich sofort in die ersten Exemplare.

Das Kollegium übernahm dann in den folgenden Tagen die Aufgabe, alle Bücher in ein geeignetes Ordnungssystem aufzunehmen und die Benutzung der Bibliothek zu organisieren. Um möglichst vielen Menschen die Nutzung zu ermöglichen, kann jeder aus dem Umkreis zum Lesen und Studieren in die Bücherei kommen. Und dass es die schönste und umfangreichste Bibliothek weit und breit ist, hat sich natürlich schnell rumgesprochen